Die rasante Entwicklung und Verfügbarkeit digitaler Technologien hat in den vergangenen Jahren zu einer weitgehenden digitalen Durchdringung von Wirtschaft und Gesellschaft geführt. Die enormen Wertschöpfungsmöglichkeiten digitaler Technologien sowie die Verfügbarkeit von digitalen Zugängen bei sämtlichen Nutzergruppen haben einen starken und mehr und mehr spürbaren Wandel von Geschäftslogiken und Geschäftsmodellen vieler Unternehmen und Branchen angestoßen. Insbesondere die Konzepte des Digital Business sowie digitaler Plattform-Ökosysteme haben das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit für neue Modelle der Wertschöpfung und Werterfassung geschärft. Während heute noch lineare Wertschöpfung der vorherrschende Standard für Geschäftsmodelle in vielen deutschen Industrien ist, orientieren sich immer mehr Unternehmen und Organisationen an digitalen Wertschöpfungsmechanismen sowie in Richtung eines Plattform-Ökosystems.
Die wesentliche Veränderung in vielen Branchen und Bereichen besteht darin, dass ihre Digitalisierung die Nutzung von Daten für weitreichende Analysen möglich macht. Große erschließbare Datenmengen, die von unterschiedlichen Systemen und Geräten erzeugt werden, können von Unternehmen in Rohstoffe umgewandelt werden um Erkenntnisse über beispielsweise Kundenverhalten, Produktionsprozesse und Abläufe in der Lieferkette zu gewinnen. Diese Analysen ermöglichen es Unternehmen ihre Abläufe noch weiter zu optimieren und bessere, datengetriebene Entscheidungen zu treffen.
Darüber hinaus beschreibt eine der zentralen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre die Entstehung von immer mehr und größeren digitalen Ökosystemen. Unter digitalen Ökosystemen werden Geschäftsmodelllogiken verstanden, die einer kollaborativen Wertschöpfung folgen. Digitale Ökosysteme haben zudem in ihrem Zentrum oft eine digitale Plattform, die diese Kooperation unterstützt. Damit Unternehmen die Transformation von linearer Wertschöpfung hin zu einer Wertschöpfung in Ökosystemen meistern und damit verbundene Potenziale heben können, müssen sie sich in verschiedenen Bereichen neu aufstellen und unterschiedliche mentale und organisatorische Herausforderungen überwinden, um in einer digitalen Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.